©Tommy Jonas & Piper Perano -
virtuelles Kinderheim Rickenbach
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Das Projekt

Es startet als Versuch - als eine Herausforderung an sich selbst … “Ist es möglich, dass Kinderheim Rickenbach, in dem ich jahrelang lebte .. dieses gewaltige Haus nachzubauen?”
In Erinnerung weiss ich es ganz genau - denke ich .. Nunja, am besten kenn ich natürlich meine Gruppe. Es war Gruppe 9, Sr. Bernhardine leitete sie. Die Gruppe befand sich im 2. Stock über der Turnhalle. Hmmm .. die Turnhalle war ein Neubau/Anbau. Dann war da ein Kinder-Treppenhaus, das zur Turnhalle und in den Hof führte. An der Seite grenzte die Großküche und dahinter die Backstube an .. es waren überall sehr lange Flure. Ich weiss nicht, ob es mir nur als Kind so vorkam, oder ob es wirklich so gigantisch lange Flure waren. Egal - über der Großküche, waren auch mehrere Etagen mit Gruppen und eine Säuglingsgruppe. Dann kam der Schwesterntrakt. Das kannte ich ja nur aus ein oder zweimal kurz betreten, ansonsten nur von außen. Ja, von außen war es schön und groß. Es gab herrliche mit Holz verkleidete Balkone. Fazit: Einige Räume, in denen ich mich aufhalten durfte kannte ich gut. Einige gar nicht. Somit stelle ich mir die Frage erst eine ganz lange Zeit in Gedanken - Könnte ich es nachbauen? Zur besseren Vorstellung und als Erinnerung, in einer virtuellen Welt fängt alles mit einem Holzwürfel an. Dem sogenannten Prim. Dann legt man eine Textur drauf, Man kann das Prim natürlich auch verändern .. Strecken, drehen und formen. Es ist eine ganze Menge möglich.. Wenn ich es nicht versuche - werde ich mich immer fragen, hättest du es hingekriegt? OK - Ich versuche es !! Eine ganz lange Zeit der Bauphase folgt. Denn es war nicht anders zu erwarten, ich mußte immer wieder Pausen einlegen, da mich die Vergangenheit physisch und psysisch einholte. Während des Baus kamen natürlich Erinnerungen zutage, die ich schon längst in die hinterste Schublade gesteckt hatte - dachte ich zumindest. Aber - ich gab nicht auf. Nach erfolgreichen zwei Jahren, stand der Bau! Aber ich wurde von ganz vielen Leuten immer wieder gefragt, was war in dem Raum? Wo hattest du dein Bett? Wie war das hier aufgeteilt? Naja, die Schlußfolgerung könnt Ihr euch vorstellen .. Jetzt war die Aufgabe plötzlich, richte ich das Haus ein? Ich wäre nicht ich, wenn ich mir das nicht schon selbst zur Aufgabe gemacht hätte und somit vergingen nochmal ca. zwei Jahre. Denn wie ihr später sehen könnt, stehen da nicht irgendwelche Tische und Stühle - nein - es sollte meiner Erinnerung so nah wie möglich kommen. . . Wie der Zufall es so wollte, hatte ich nach etlichen Jahren Kontakt zu auch einem ehemaligen Mitbewohner des Kinderheimes Rickenbach. Er erzählte mir einiges von sich und ich erzählte ihm, was ich so mache .. die Neugier bei ihm war groß, da er sich das nicht wirklich vorstellen konnte, was eine virtuelle Welt ist, und wie das geht. Also zeigte ich es ihm. Seine spontane erste Reaktion, werde ich nicht vergessen: “ WOW! Da wird mir richtig mein Herz warm.” “Junge, das müssen alle sehen!” Puh, ich hatte ja schon Lob erhalten, aber das ging mir doch ganz schön nah. Er kannte das Haus ja auch - erzählte mir, was in dem einem Raum war oder dem anderen .. kaum zu bremsen und voller Elan, schickte er mir kurz drauf die Chronik zum 75 jährigen Jubiläum zu. Tja, was soll ich sagen, da sah ich, dass ich doch bauliche Mängel hatte. Aber auch, das ich dem realen Haus schon ganz schön nah kam. Nach kurzen aber intensiven Gesprächen mit Piper beschlossen wir, es hilft nur eine Reise nach Rickenbach, wenn wir es richtig machen wollen. Das wiederum war die Geburtstunde für das Projekt virtuelles Kinderheim Rickenbach, so wie es nun entsteht. Es galt ab sofort, so realitätsnah wie möglich bauen. Eine Ausstellung in der virtuellen Welt, und eine Internetpräsenz, wo alle es nachlesen können. Gerne auch Kommentare abgeben, Geschichten erzählen.. und vieles mehr.. Denn eins ist uns allen ganz wichtig. Dieses Haus - das Kinderheim Rickenbach -mit all seinem Für und Wider - soll nicht in Vergessenheit geraten.